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Sintflut Apologetik

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logos2000
Themenstarter
Beiträge : 4

Gibts hier Leute, die sich mit dem Thema Sintflut auskennen?

Auf dieser Webseite hier wird behauptet, dass die Sintflut nur ein Mythos war: <a href=" Link entfernt " target="_blank" rel="noopener"> Link entfernt

Was kann man da entgegnen?

Antwort
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Gelöschtes Profil
Beiträge : 17470
Veröffentlicht von: @lhoovpee

Historisch ist die Sintflut nicht belegt; viele sagen sogar widerlegt, da es keinerlei geologische Hinweise auf eine Weltweite Flut gibt

Lösen wir uns doch einfach mal von "weltweit" und schauen auf die Region, die das Zentrum der damaligen Berichte war (egal ob in sumerischer Keilschrift oder als jüdische Überlieferung), nämlich auf das Zwischenstromland. Denn fast alles, worüber die Bibel berichtet, spielte sich in der Region ab, die sich von Ägypten bis Persien erstreckte. Das war für die Menschen dort zu dieser Zeit die damalige "Welt", denn von China und Südamerika wusste niemand. 

Und es ist wahrscheinlich, dass diese "Welt" überflutet wurde, denn dort wurde bei Ausgrabungen dicke Lehmschicht gefunden, die sich über ehemals fruchtbarem und bewohntem Land ausbreitete und ziemlich klar auf eine "Sintflut" hinweist, die sich vom Persischen Golf bis weit ins Land (möglicherweise bis ins heutige Armenien) erstreckte. Insofern ist auch die Landung am Berg Ararat nicht ganz unlogisch. 

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306

@bepe0905 

Insofern ist auch die Landung am Berg Ararat nicht ganz unlogisch.

Das halte ich dann doch für sehr unwahrscheinlich.

 

Entweder eine Flut kommt sehr plötzlich und überraschend. Dann fliesst das Wasser schnell und mit so einer Gewalt, dass auch Boote nichts mehr nützen.

Oder das Wasser steigt langsam an. Dann bleibt auch noch genügend Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen.

 

Denkbar ist zwar auch eine Flut, die zunächst rasch ansteigt und sich dann irgendwann beruhigt, so dass Boote eingesetzt werden können, um Überlebende zu retten. Aber auch so ein Ereignis dürfte regional sehr beschränkt gewesen sein... und hat kaum zum Berg Ararat geführt.

 

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7242

@bepe0905 (zum Beitrag)

Und es ist wahrscheinlich, dass diese "Welt" überflutet wurde

Aber doch nicht so, dass die Leute die Berge in der Nähe nicht mehr sehen  konnten. Und wenn "diese Welt" sich von Ägypten bis Persien erstreckte, dann war mit dem Zweistromlansd nur ein ziemlich kleiner Teil überflutet.

Insofern ist auch die Landung am Berg Ararat nicht ganz unlogisch.

Der liegt aber nicht im Zweistromland. Dazwischen liegt eine ziemlich bergige Gegend rund um den Van-See.

Bei einer Überschwemmung des Zweistromlands würde ich erwarten, dass die Arche flussab treibt, und nicht erst flußauf und dann durchs Gebirge, um an einem Berg zu landen ...

hkmwk antworten


Blackhole
Beiträge : 1112

@logos2000 

Es gibt deutliche Hinweise auf eine große Flutkatastrophe am Schwarzen Meer vor ca. 7.500 Jahren.
Man hat mit Bohrkernen nachgewiesen, daß das Schwarze Meer einmal ein Süßwasser-Binnenmeer war.

Noch in der Jungsteinzeit war das Schwarze Meer ein Binnenmeer. Durch einen generellen Anstieg des Meeresspiegels brachen der Bosporus und die Dardanellen durch.

Man stelle sich nun frühe Ackerbauern vor. Die nicht viel mehr kennen als das Dorf in dem sie leben. Kein Radio, kein Fernsehen, kein Internet, nichts was einen vor einer solchen Katastrophe warnt.
Und natürlich keine Versicherung, keinen Katastrophenfond vom Staat. (Kein Landrat, der Warnungen verzögert hat)
Kein THW, keine Feuerwehr, keine Bundeswehr.

Wenn Acker weg, dann Acker weg, wenn Viehbestand weg, dann Viehbestand weg, wenn Häuser weg, dann Häuser weg.

Und es kam nie wieder.
Bei anderen Flutkatastrophen zieht sich das Wasser irgendwann zurück, aber da war definitiv alles weg. Das war jetzt Meer, und blieb auch Meer.

Natürlich war das ein ganz ganz traumatisches Ereignis. So traumatisch, daß die Berichte noch über Generationen weitertransportiert wurden.

Viele Wissenschaftler gehen davon aus, daß dies die Sintflut war.

Aber selbst wenn sie es nicht war: Immer wieder gibt es auf der Erde Flutkatastrophen. Und wer das überlebt, wird es niemals wieder vergessen.
Der Sänger Johnny Cash z.B. erinnerte sich sein Leben lang an eine Flutkatastrophe die er als Kind erlebt hatte:
Five Feet High and Rising

An der Ahr letztes Jahr hat sicher niemand dran gedacht, daß es gerade an der Riviera schönes Wetter hat.
Auch für Leute die weit bessere Geographiekenntnisse als Steinzeit/Bronzezeitliche Menschen haben, außerdem Radio, Fernsehen und Internet kennen, ging die ganze Welt unter.

Es mag nicht Wort für Wort so gewesen sein, daß plötzlich die ganze Erde unter -zig Billionen zusätzlich von Gott hergezaubertem Wasser verschwunden war. Und auf der Arche waren sicher auch keine Kolibris oder Pumas oder Pinguine.
Aber ganz sicher ist die Sintflut weit mehr als nur ein "Mythos".

blackhole antworten
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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306

@blackhole 

Es mag nicht Wort für Wort so gewesen sein, daß plötzlich die ganze Erde unter -zig Billionen zusätzlich von Gott hergezaubertem Wasser verschwunden war. Und auf der Arche waren sicher auch keine Kolibris oder Pumas oder Pinguine.
Aber ganz sicher ist die Sintflut weit mehr als nur ein "Mythos".

 

Was genau soll es denn "weit mehr als ein Mythos" gewesen sein?

 

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7242

@blackhole (zum Beitrag)

Natürlich war das ein ganz ganz traumatisches Ereignis. So traumatisch, daß die Berichte noch über Generationen weitertransportiert wurden.

Allerdings nicht das, was als "Sintflut" im Gedächtnis bleiben würde. Darüber hab ich schon mit Lucan diskutiert.

hkmwk antworten
Dankbarer
Beiträge : 1

@logos2000 Als Christen sollten wir den Offenbarungen der Bibel vertrauen, denn JESUS tat es auch. ER ist Gott und weiß was Er offenbart hat! Über das Thema Sintflut hat Dr. Roger Liebi sehr gut referiert. Das solltest Du Dir anhören bzw. ansehen. Er hat alles sehr glaubwürdig und wissenschaftlich dargestellt.

dankbarer antworten
1 Antwort
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306

@dankbarer 

Über das Thema Sintflut hat Dr. Roger Liebi sehr gut referiert. Das solltest Du Dir anhören bzw. ansehen. Er hat alles sehr glaubwürdig und wissenschaftlich dargestellt.

Offensichtlich findest du die Bibel glaubwürdiger als die Wissenschaft. Warum sollte hier also "wissenschaftlich" argumentiert werden, wenn Wissenschaft für dich doch unglaubwürdig ist?

 

Entweder wissenschaftliche Argumente sind relevant und glaubwürdig - oder nicht. Da solltest du dich schon entscheiden.

 

lucan-7 antworten


Gelöschtes Profil
Beiträge : 17470
Veröffentlicht von: @hkmwk

Aber doch nicht so, dass die Leute die Berge in der Nähe nicht mehr sehen  konnten. Und wenn "diese Welt" sich von Ägypten bis Persien erstreckte, dann war mit dem Zweistromlansd nur ein ziemlich kleiner Teil überflutet.

Auch wenn das Zweistromland nur ein "kleiner Teil" der damals bekannten Welt ist, so steht es doch im Zentrum der alttestamentlichen Berichte - und darum geht es hier. Und so klein war die Region nicht -wir reden hier von einer möglichen Überflutungsfläche (die ja über die Flussgrenze hinaus geht) von fast 1000 km Länge und einer Breite von ca. 200 km. 
Wenn die unter Wasser steht, dann siehst du vom Schiff aus auch keine Berge mehr, zumal es wirkliche Berge erst weit entfernt im Iran und in der Türkei gibt. 

Veröffentlicht von: @hkmwk

Bei einer Überschwemmung des Zweistromlands würde ich erwarten, dass die Arche flussab treibt, und nicht erst flußauf und dann durchs Gebirge, um an einem Berg zu landen ...

Die Flutwelle drückte aus dem Persischen Golf ins Land, was sie ausgelöst hatte ist unbekannt. Vielleicht was es ein Seebeben, das einen Tsunami auslöste. Und Tsunamis kommen bekanntlich auch nicht Flussabwärts, sondern i.d.R. von der Küste her. 

Veröffentlicht von: @hkmwk

Der liegt aber nicht im Zweistromland. Dazwischen liegt eine ziemlich bergige Gegend rund um den Van-See.

Und genau da sind wir an der Schnittstelle zwischen halbwegs gesicherter Forschung und Mythen. Dass im Bericht ausgerechnet der Berg Ararat als Landungsstelle genannt wird, mag mit seiner Größe zusammenhängen. Vielleicht hatte er früher bzw. für den Schreiber auch eine besondere Bedeutung. Im Gilgamesch-Epos wird übrigens eine andere Stelle der Anlandung genannt. 

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306

@bepe0905 

Und so klein war die Region nicht -wir reden hier von einer möglichen Überflutungsfläche (die ja über die Flussgrenze hinaus geht) von fast 1000 km Länge und einer Breite von ca. 200 km.
Wenn die unter Wasser steht, dann siehst du vom Schiff aus auch keine Berge mehr, zumal es wirkliche Berge erst weit entfernt im Iran und in der Türkei gibt.

Von einer Flut in dieser Größenordnung zu dieser Zeit würde man auch heute noch deutliche Spuren finden.

 

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7242

@lucan-7 

Von einer Flut in dieser Größenordnung zu dieser Zeit würde man auch heute noch deutliche Spuren finden.

Angeblich hat man die, es gab das Telegramm eines Archäologen ( Wooley, wenn mich mein  Gedächtnis nicht täuscht) "Wir haben sie Sintflut ausgegraben". Dummerweise zeigte sich später, dass die Lehmschichten in mehreren Grabungsstätten, die er der Sintflut zuordnete, einige Jahrhunderte auseinander lagen ...

hkmwk antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7242

@bepe0905 (zum Beitrag)

Bitte lies mal das hier, damit du in Zukunft deine Beiträge an die richtige Stelle hängst!

Auch wenn das Zweistromland nur ein "kleiner Teil" der damals bekannten Welt ist

Du hattest den "Rest" der damals bekannten Welt (wem bekannt? bestimmt niucht den Chinesen ;)) mit ins Spiel gebracht, ich habe nur darauf reagiert.

wir reden hier von einer möglichen Überflutungsfläche (die ja über die Flussgrenze hinaus geht) von fast 1000 km Länge und einer Breite von ca. 200 km

Im Osten begrenzt von Gebirgsketten, die die heute Grenze zwischen Iran und Iraq darstellen.

Wenn die unter Wasser steht, dann siehst du vom Schiff aus auch keine Berge mehr

Ein 1 km hoher Berg ist über 100 km weit zu sehen, da die Berge, die das Zweistromland im Osten begrenzen, noch höher sind, müsste die Arche schon ziemlich nah am "anderen Ufer" gewesen sein, wenn die Berge völlig hinter dem Horizont verschwunden sind.

Die Flutwelle drückte aus dem Persischen Golf ins Land, was sie ausgelöst hatte ist unbekannt. Vielleicht was es ein Seebeben, das einen Tsunami auslöste.

Ein Tsunami, der über 700 km weit bis in über 200m hoch gelegenes Land rollt, müsste auch in gesamten persischen Golf und manchen Küsten des Indischen Ozeans nachweisbar sein. Und damit wären wir erst da, wo ich bei der Beschreibung mit "flußauf und dann durchs Gebirge" angefangen habe!

Der Berg Ararat als Landungsort impliziert eine weltweite Flut. Aber gut, den hast du als Mythos abgetan - aber auch ein Tsunami ist so gut wie ausgeschlossen, wenn es um das ganze Zweistromland geht.

hkmwk antworten
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(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470

@hkmwk 

Hallo Leute, ich verstehe überhaupt nicht, was diese (in meinen Augen) kleinliche Sucherei soll. 

Wir können sicher sein, dass es auch zu allen Zeiten und an anderen Orten unserer Erde immer mal wieder zu solchen "Sintfluten" kam. Die Entstehung des Schwarzen Meeres ist ein inzwischen wissenschaftlich anerkanntes Beispiel hierfür. Es gibt aber auch Wissenschaftler, die davon ausgehen, dass das Mittelmeer lange Zeit ein nicht mit dem Atlantik verbundenes Binnenmeer war mit wesentlich niedrigerem Wasserstand. 
Bei den Majas in Mexico gab es Sintflutberichte und der Ursprung der Atlantis-Sage hat vermutlich auch Wurzeln in diesem Umfeld. Und so hat sich wohl jede dieser Katastrophen im Gedächtnis der Menschen festgesetzt.

Aber bleiben wir der Einfachheit halber bei Gilgamesch und der Bibel. 
Für mich steht so ziemlich fest, dass auch diese Sintflut kein weltumfassendes Ereignis war, sondern eine lokale Katastrophe, wobei mit "lokal" eine größere Region gemeint ist. Das Zwischenstromland müsste - nach allem, was wir wissen - ein fruchtbares und daher relativ dicht besiedeltes kulturelles und wirtschaftliches Zentrum gewesen sein. Und da es sich hierbei um genau die Region handelt, von der das AT handelt, war es für die Menschen dieser Zeit und Region halt ein Ereignis, das ihre komplette Welt aus den Fugen brachte. 
 
Logisch, dass später irgendwann über eine vernichtende Flut nicht nur in alten Erzählungen, sondern auch schriftlich berichtet wurde.
Logisch auch, dass verschiedene Erzähler die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln sahen und unterschiedlich betonten.
Und fast schon zu erwarten war auch, dass (wie so oft in solchen Fällen) die Katastrophe als göttliches Strafgericht dargestellt wurde. 

Insofern ist es mir doch S.....egal, ob die Überflutung vom Kaukasus her kam oder vom Persischen Golf, ob man aus der Arche (auch bei hoher Luftfeuchtigkeit, Regen und Sturm und ohne Fernglas) Berge sehen konnte oder nicht und ob die Arche am Berg Ararat landete oder in den Persischen Golf abdriftete. Auch die Chinesen spielen keine Rolle, denn sie kommen weder im AT noch bei den Sumerern, Babyloniern oder Hetitern vor. 

Und insofern bleibt es auch jedem selbst überlassen, ob er die Sintflut als von Gott gesandte weltweite Strafe sieht, die nur Noah und die Seinen überlebten (was sie aber nicht zu besseren Menschen machte) oder als alte Mahnung, die uns die Grenzen unserer menschlichen Macht aufzeigt und mahnt, uns nicht überheblich zu geben und gottesgleich zu fühlen

Punkt! (und von meiner Seite her Ende der Diskussion) 

 

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306

@bepe0905 

Hallo Leute, ich verstehe überhaupt nicht, was diese (in meinen Augen) kleinliche Sucherei soll.

Es bleibt natürlich jedem selbst überlassen wie sehr man sich damit befassen möchte. Aber WENN dann schon die Frage gestellt wird, zu welchem Anteil die Geschichte der Sintflut denn nun eigentlich wahr sein könnte, dann sollte man auch bereit sein, sich die Fakten dazu anzuschauen.

Dass es sicher immer mal wieder regionale Flutereignisse gab, die vermutlich auch Grundlage der Erzählung waren, ist sicher unbestritten.

Du schreibst jetzt aber, dass möglicherweise das ganze damals bekannte Land überflutet wurde und dass es tatsächlich eine Arche gegeben haben könnte, die wirklich am Berg Ararat angelandet wurde.

Das würde die ganze Sintflutgeschichte zu einem realen historischen Ereignis machen. Und das ist dann ja nicht ganz unwesentlich, ob die Geschichte nun mehr oder weniger tatsächlich wie beschrieben passiert ist - oder ob es sich um einen Mythos handelt.

Und da kann man ganz klar sagen, dass die Sintflut als historisches Ereignis in dieser Form wie von dir beschrieben auszuschliessen ist. Nicht mehr und nicht weniger.

Ob das einem nun egal ist oder nicht soll jeder für sich selbst entscheiden.

 

 

 

 

lucan-7 antworten
Gelöschtes Profil
Beiträge : 17470
Veröffentlicht von: @hkmwk

Angeblich hat man die, es gab das Telegramm eines Archäologen ( Wooley, wenn mich mein  Gedächtnis nicht täuscht) "Wir haben sie Sintflut ausgegraben". Dummerweise zeigte sich später, dass die Lehmschichten in mehreren Grabungsstätten, die er der Sintflut zuordnete, einige Jahrhunderte auseinander lagen ...

Richtig - was aber nichts daran ändert, dass darüber eine dick Lehmschicht lag, die auf eine massive Überflutung hinwies. 

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Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7242

@bepe0905 

Nur eben nicht massiv genug, um an anderen Stellen im Zweistromland zu erscheinen.

hkmwk antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306

@bepe0905 

Richtig - was aber nichts daran ändert, dass darüber eine dick Lehmschicht lag, die auf eine massive Überflutung hinwies.

Es geht aber nicht um verschiedene Lehmschichten hier oder da, sondern um die Frage, ob es Hinweise auf ein gewaltiges Flutereignis gibt, das zeitgleich erfolgte.

In so einem Fall wird auch nicht einfach mal ein wenig Lehm abgelagert, es kommt vielmehr zu erheblichen Zerstörungen durch unterschiedliche Strömungen. Und die würde man in jedem Fall sehen können.

Eine Überflutung dieser Größenordnung innerhalb kurzer Zeit ist keine Badewanne, die langsam vollläuft, sondern ein landschaftsveränderndes Katastrophenereignis.

 

 

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7242

@lucan-7 

In so einem Fall wird auch nicht einfach mal ein wenig Lehm abgelagert, es kommt vielmehr zu erheblichen Zerstörungen durch unterschiedliche Strömungen. Und die würde man in jedem Fall sehen können.

Archäologische Ausgrabungen haben es nun mal an sich, dass sie zerstörte Häuser zutage bringen, denn dass ein Haus unzerstört unter der Erde begraben wird, ist so gut wie ausgeschlossen. Und wenn Teile des Gebäudes von Fluten davongetragen wurden und dort, wo sie landen, nicht ausgegraben werden, sind die Hinweise an die du denkst nicht so eindeutig.

Und es war nicht „ein wenig Lehm”, sondern meterdick!

Vermutlich waren die Lehmschichten, die Woolley ausgrub, von einer lokalen Flut abgelagert (eine andere Erklärung hat meines Wissens noch niemand vorgeschlagen). Allerdings waren die Schichten in verschiedenen Städten unterschiedlich alt, also war das keine große Flut, die ganz Mesopotamien überschwemmte.

hkmwk antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306

@hkmwk 

Vermutlich waren die Lehmschichten, die Woolley ausgrub, von einer lokalen Flut abgelagert (eine andere Erklärung hat meines Wissens noch niemand vorgeschlagen). Allerdings waren die Schichten in verschiedenen Städten unterschiedlich alt, also war das keine große Flut, die ganz Mesopotamien überschwemmte.

Genau das ist eben der entscheidende Punkt. Es geht nicht um ein paar überschwemmte Häuser hier und da, sondern um ein Großereignis, dass gleichzeitig an verschiedenen Stellen Spuren hinterlassen haben muss.

Lehmschichten lassen sich in der Art der Ablagerung und ihrem Inhalt in der Regel zeitlich einander zuordnen. Damit liesse sich dann eine Karte erstellen, die das Flutereignis rekonstruiert. Strömungsrichtungen, Ablagerungen, Strömungsgeschwindigkeiten und vieles mehr lassen sich auch im nachhinein noch feststellen, etwa durch Strömungsrippeln, chemische Zusammensetzung und Korngrößen.

Archäologische Ausgrabungen haben es nun mal an sich, dass sie zerstörte Häuser zutage bringen, denn dass ein Haus unzerstört unter der Erde begraben wird, ist so gut wie ausgeschlossen. Und wenn Teile des Gebäudes von Fluten davongetragen wurden und dort, wo sie landen, nicht ausgegraben werden, sind die Hinweise an die du denkst nicht so eindeutig.

Man braucht die Häuser selbst dafür nicht. Die abgelagerten Sedimente sind da viel aufschlussreicher, wenn es darum geht, Strömungen nachzuzeichnen.

Ob Häuser zerstört werden oder nicht hängt dann von Baumaterial und Strömungsgeschwindigkeit ab... man kennt ja ganze Ortschaften, die nach dem Bau eines Stausees untergingen - und dabei kaum zerstört wurden.

 

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7242

@lucan-7

man kennt ja ganze Ortschaften, die nach dem Bau eines Stausees untergingen

Die waren unter Wasser, aber bei Tauchgängen oder wenn der Wasserstand wg. Dürre fällt, sind sie noch sichtbar.

Ich dachte an Dinge, die archäologisch ausgegraben werden, und das sind nun mal keine unzerstörten Häuser.

Was die technischen Details angeht, die man aus den Ablagerungen sehen kann: Da weiß ich zu wenig über die Lehmschichten im Zweistromland, um darüber sinnvoll zu diskutieren. Außer du hast da was ...

Im Übrigen sind wir ja nahe beieinander, ich fand nur vorhin dein Argument etwas lückenhaft.

Genau das ist eben der entscheidende Punkt.

Exakt.

PS: Bei der Überflutung im Schwarzen Meere könnten Häuser unzerstört unter Wasser geraten sein ... so langsam wie die ablief.

hkmwk antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306

@hkmwk 

Im Übrigen sind wir ja nahe beieinander, ich fand nur vorhin dein Argument etwas lückenhaft.

Ich denke auch, dass wir uns hier im Grunde einig sind... mir scheint, dass du hier eher die archäologische und ich eher die geologische Sichtweise ins Zentrum setzt, was wohl normal ist 😉 

Manche Leute stellen sich eine weltweite Sintflut so vor wie eine Badewanne, die langsam volläuft. Aber man denke nur an die Flutkatastrophe im Ahrtal, um zu sehen wie so etwas wirklich aussehen würde - dann auch da regnete es gleichmäßig auf der ganzen Fläche. Aber durch das Relief entstanden Ströme, die sich schliesslich zu einer vernichtenden Flut sammelten. Und das Ahrtal ist recht klein und überschaubar - bei einer weltweiten Überschwemmung bliebe im wahrsten Sinne des Wortes kein Stein mehr auf dem Anderen.

Was die technischen Details angeht, die man aus den Ablagerungen sehen kann: Da weiß ich zu wenig über die Lehmschichten im Zweistromland, um darüber sinnvoll zu diskutieren. Außer du hast da was ...

Über die Region im Speziellen habe ich auch nichts. Aber ich habe mich seinerzeit viel mit Sedimentation, Paläogeographie und der Rekonstruktion von Strömungen aus Ablagerungen befasst, so dass ich ungefär einschätzen kann, was bei einer Überflutung an Ablagerungen zu erwarten wäre.

Würden dort derartige Ablagerungen vorliegen, dann wüssten wir das...

 

 

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7242

@lucan-7

Würden dort derartige Ablagerungen vorliegen, dann wüssten wir das...

Wir wissen  nur, dass es Lehmablagerungen gibt, die von Archäologen als Flutablagerungen eingestuft wurden, und dass den Archäologen auch bis jetzt offenbar niemand widersprochen hat. Da ist es ziemlich wahrscheinlich, dass das stimmt.

hkmwk antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306

@hkmwk 

Wir wissen  nur, dass es Lehmablagerungen gibt, die von Archäologen als Flutablagerungen eingestuft wurden

Nun ja... Lehmablagerungen sind für gewöhnlich "Flutablagerungen", da Lehm in erster Linie von Wasser transportiert wird. Wenn man also irgendwo eine Lehmschicht findet (Und die findet man ja praktisch überall), dann ist sie in der Regel von Wasser dorthin transportiert worden. Auch dass Lehm großräumig abgelagert wird ist nicht ungewöhnlich, und Überflutungen gab es in der Gegend ja mit ziemlicher Sicherheit immer wieder.

Aber das ist mit der Sintflut ja nicht gemeint. Ich meinte hier Ablagerungen, die auf großräumige Überflutungen schliessen lassen. Dazu würden dann, aufgrund der erwarteten Ströme, auch größere Gesteinsbrocken zählen, und das bei gleichzeitiger Ablagerung über eine sehr große Fläche.

Aber ich glaube an dem Punkt waren wir schon.

 

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7242

@lucan-7 

Ich glaub, wir reden teilweise aneinander vorbei, weil ich auch von Fluten rede, die nicht die Sintflut waren, aber eben regional große Überschwemmungen in Teilen des Zweistromlandes.

hkmwk antworten


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