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Post um Vergebungsbelange

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Deborah71
Themenstarter
Beiträge : 22791

Hier hatte ich Folgendes teils als Zeugnis, teils als Information geschrieben und damit Nachfragen ausgelöst.

 

Das Zeugnis:

Es sind nicht meine Erfolge, sondern Gottes Treue zu seinem Versprechen, das Jesus hier formuliert:

Lk 18, 7 Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er bei ihnen lange warten? 8 Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze. Doch wenn der Menschensohn kommen wird, wird er dann Glauben finden auf Erden?

Recht bald zu Beginn aller Wiederherstellung meiner Person nachdem Jesus mir begegnet ist, liess ER mich diesen Vers so verstehen, dass er jeden Splitter in meiner Seele sofort herauszieht und die Wundheilung in Gang setzt in dem Moment, in dem ich Vergebung ausspreche vor Gott. Das glaube  und erfahre ich seit über 30 Jahren und es korrespondiert  für mich mit dem Vorgang von Jesu Gewand berühren, wie es die Geschichte der blutflüssigen Frau beschreibt. Sie berührte und wurde heil von diesem ihrem Leiden.

Das Hilfsbild vom Splitter in der Seele, wenn eine seelische Verletzung stattgefunden hat, ist angelehnt an die Vorstellung einer körperlichen Verletzung, wie z.B. ein Splitter im Finger und wie man mit diesem umgeht. Ob man nun einen kleinen Splitter vor Augen hat oder einen Pfeil, es ist klar, dass er nicht in der Wunde bleiben kann, damit sie sich nicht entzündet und in Folge die ganze Hand oder mehr beeinträchtigt....

Mit Splitter kann man nichts und niemanden berühren und sticht evtl sogar noch einen anderen. Der Einfluß auf einen anderen ist besonders störend, wenn man etwas klären will und Versöhnung zum Ziel hat. Da seelische Splitter unsichtbar sind, aber trotzdem sehr wirkungsvoll, empfiehlt es sich, sie so bald als möglich durch Vergebung entfernen zu lassen.

Grafik dazu

Ich denke, anhand der Grafik wird nun deutlich, dass es nicht ratsam ist, eine verletzte Person unbehandelt in ein Klärungsgespräch mit Ziel Versöhnung zu drängen.

Nach dem Entfernen des Splitters kann man sich auch besser in weitere ( wenn notwendige) Seelsorgeschritte begeben, da der Splitter nicht mehr berührt werden und unnötigen Schmerz auslösen kann.

Ebenso kann man sich selbst nichtmehr unnötige Schmerzen bereiten mit jedem Gedanken an das Ereignis, der einer erneuten Berührung des Splitters gleichkäme.

~~~~~~~~~~~~

 

Informationen zu Belangen rund um Traumaverarbeitung:

Versöhnung mit dem Erlebten der Vergangenheit, dass es mir passiert ist, ist ein anderer Vorgang. Anerkennung statt Verdrängen  und Kündigen einer Generalisierung durch Übertragung auf Unbeteiligte. Dieser Schritt kommt für mich nach dem obigen Vergeben.

Manchmal werden Traumageschehen von Körper und Seele so stark verdrängt, dass keine Erinnerung mehr daran vorhanden ist. Man kommt ihnen oft auf die Spur, durch starke Reaktionen auf völlig normale Inputs oder sich zwingend wiederholende Lebensmuster.

Den Begriff Generalisierung möchte ich mal an den Reaktionen auf ein Hundebisstrauma darstellen. Eine Person, die ein Hundebisstrauma erlebt hat, für die ist meist später jeder Hund ein Trigger = Angstauslöser. Also generell alle Hunde, die ins Blickfeld kommen, lösen Angst aus und damit dann auch einen veränderten Körpergeruch. Den nimmt ein Hund wahr und das animiert ihn auf die Person zuzulaufen, was die Angst verstärkt. Die meisten Besitzer sagen ...aber der tut doch nichts....  muss er auch nicht. Seine Anwesenheit genügt für eine Triggerauslösung.

 

Versöhnung mit einer Person, die einsichtig ist, ist wieder ein anderer Vorgang.
Für diesen  Versöhnungsbereich ist mir der Vorlauf, wie oben geschildert sehr wichtig geworden, denn er verhindert, dass ich wie ein stacheliger Kaktus in eine Versöhnungsklärung gehe und der Vorgang sich schwieriger als nötig gestalten kann.

Siehe Grafik oben.

Der Bereich der Versöhnung  steht nicht am Anfang einer  Aufarbeitung. Wie lange eine Aufarbeitung eines Einzelereignisses oder einer längeren Situation dauert, hängt immer von der Person und den Belangen ab. Es können viele kleine Vergebungsschritte in der heilsamen Gegenwart Gottes nötig sein. Versöhnung dagegen hängt auch von der anderen Person ab, ob sie zustande kommen kann.

 

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194 Antworten
Irrwisch
Beiträge : 3434
Veröffentlicht von: @kintsugi

Versöhnung kann möglicherweise noch erfolgen, muss aber nicht. 

So ist es.

 

Was mir aber noch zu diesemThema wichtig geworden ist:

 

Vergebung kann nie vomTäter eingefordert werden!

Auch nicht von anderen Menschen.

Das ist ganz alleine eine Entscheidung d

Betroffener

 

Vergebung ist auch nicht ein Freispruch von Sühne.

 

Wenn mich wer bestohlen hat, dann kann ich ihm vergeben.

Aber damit trete ich nicht den Anspruch auf Wiedergutmachung ab.

Der bleibt trotz Vergebung betehen.

Es sei denn, ich spreche aktiv aus, dass ich auf Wiedergutmachung verzichte.

 

 

 

 

 

irrwisch antworten
1 Antwort
Kintsugi
(@kintsugi)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 831

@irrwisch 

Da stimme ich auch mit Dir überein.

“Wiedergutmachung“ von Seiten des Täters bei sehr grossen Verletzungen ist ein schwieriges Thema. Wie sollte sie auch konkret aussehen? 

Ich glaube, man kann und muss dann selber lernen, einerseits damit zu leben und vor allem zu wissen, dass der eigene Wert und die eigene Würde nicht Schaden nehmen darf durch das, was andere einem angetan haben.

Und da kommt dann für mich wieder Gott ins Spiel, der den Schmerz sieht und einem sagt: Du bist mein geliebtes Kind, ich stehe auf Deiner Seite, was Dir widerfahren ist, war Unrecht.

Und menschliche Begleiter, die einem das ebenfalls sagen können.

kintsugi antworten


Irrwisch
Beiträge : 3434
Veröffentlicht von: @kintsugi

“Wiedergutmachung“ von Seiten des Täters bei sehr grossen Verletzungen ist ein schwieriges Thema. Wie sollte sie auch konkret aussehen? 

Nun, ich habe fromme Mütter erlebt, die ihren Töchtern nraahezu befohlen haben, ihrem Missbraucher,demVater,  zu vergeben.

Damit wieder alles OK sei.

 

Das ist eine in frommen Kreisen sehr oft zu beobachtende Täter - Opfer Verdrehung.

 

Natürlich könnte die Tochter ergeben, damit die Bindung an den Täter gelöst ist.

Aberder nächste Schritt kann duchaus sein, den Täter vor Gericht zu bringen.

 

" Wiedergutmachung" ist bei Straftaten wohl das falsche Wort.

Eine Promille Autofahrt mit vom Betrunkenen verursachten Unfall mit wie auch immer gearteten Verletzungen der Insassen des anderen Autos oder von wem auch immer, egal ob Radfahrer oder Fußgänger, kann bleibende Schäden der  Menschen nicht wieder gut machen.

Aber es kann der Promillefahrer verurteilt werden.

Die Geschädigten haben Anspruch auf Leistungen desUnfallverursachers.

 

Aber ich hatte auch eher nicht so schlimme Geschehnisse im Blick.

Wenn mir wer mein Fahrrad klaut und erwischt wird, hat es mir zu ersetzen.

 

 

 

 

irrwisch antworten
6 Antworten
Kintsugi
(@kintsugi)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 831

@irrwisch 

Ich kann Dir hier nicht ganz folgen bzw. verstehe nicht genau, was Du meinst:

Nun, ich habe fromme Mütter erlebt, die ihren Töchtern nraahezu befohlen haben, ihrem Missbraucher,demVater,  zu vergeben.

Damit wieder alles OK sei.

Das ist eine in frommen Kreisen sehr oft zu beobachtende Täter - Opfer Verdrehung.

Inwiefern verbindest Du dieses (eindeutig missbräuchliche Geschehen) mit dem Begriff „Wiedergutmachung“? 

Oder verstehst Du „Wiedergutmachung“ in dem Sinn, dass wieder alles (zumindest nach Aussen) beim Alten ist?

kintsugi antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3434

@kintsugi 

 

Nein,ich versteheüberhaupt nicht  diese Art der Denke von Co_Tätern.

Ich zeige es hier nur auf.

Weil oft genug von Co-Tätern Vergebung damit gleichgesetzt wird:

Jetzt ist alles wieder gut.

 

Fatal zumeinen dieses Ansinnen an die Opfer.

Fatal der Druck, der damit oft ausgeübt wird.

Fatal die Täter - Opfer Verdrehung.

irrwisch antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791

@irrwisch 

Nun, ich habe fromme Mütter erlebt, die ihren Töchtern nraahezu befohlen haben, ihrem Missbraucher,demVater, zu vergeben.

Damit wieder alles OK sei.

Das ist eine in frommen Kreisen sehr oft zu beobachtende Täter - Opfer Verdrehung.

Ich habe nur davon gehört. Das ist ganz furchtbar...und der Täter kann weiter machen, alleine schon durch seine Anwesenheit geht die innere Zerstörung weiter.

Aber der nächste Schritt kann duchaus sein, den Täter vor Gericht zu bringen.

Gibt es nicht sogar eine Anzeigepflicht für Therapeuten, wenn ihnen etwas bekannt wird in der Therapie? Mal hören, was Queequeg dazu sagt, wie das aktuell geregelt ist.

Statt Wiedergutmachung würde ich hier von Schadensersatz und Schmerzensgeld sprechen, als zwei Leistungen, die angefordert werden können.

Wiedergutmachung in der Seele ist eine ganz andere Ebene und die kann der Täter keinesfalls bewerkstelligen. Das ist Gottes Domäne der inneren Heilung der schöperischen Kraft seiner Liebe.

 

deborah71 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

@deborah71 

Nein, eine Anzeigepflicht gibt es im ärztlich/therapeutischen Rahmen nur, um eine drohende Straftat zu verhindern, nicht aber für eine bereits begangene.

Ansonsten muss ich "irrwisch" leider recht geben.

Nach meiner Erfahrung gibt es

- vergleichsweise selten - Mütter, die überhaupt nicht mitbekommen haben, dass ihre Kinder verletzt wurden.

- eine große Anzahl von Müttern, die es durchaus mitbekommen, aber völlig verdrängt und verleugnet haben und

- wieder etwas seltener Mütter, die es mitbekommen und nicht verdrängt haben, aber "um des lieben Friedens Wille" oder weil sie den Ernährer der Familie nicht gefährden wollen, zum Stillhalten aufgefordert werden und

- sehr wenige Mütter, die konsequent ihren Kindern gegen den Täter verteidigt haben, u.U. auch mit einer Anzeige des eigenen Partners.

Für so gut wie alle Frauen - und auch Männer, sollte man nicht vergessen - waren die ersten drei Reaktionen von Mütter fast noch schlimmer als die Verletzung selbst.

Bei alldem ergibt sich therapeutisch aber noch ein Problem beim Thema Vergebung mit fließendem Übergang zu Versöhnung: Solange ein Täter-Opfer-Kontakt besteht, ist eine Therapie kontraindiziert.

queequeg antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791

@queequeg 

Danke für deine fachliche Unterstützung zum Thema.

deborah71 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

@deborah71 

Gerne doch.

queequeg antworten
Irrwisch
Beiträge : 3434

@deborah71 

Noch ein weiterer Aspekt, liebe Mitleser, zu dieser Thematik:

 

Wie ist es mit demThema bestellt, sich selbst auch zu vergeben?

irrwisch antworten
5 Antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791

@irrwisch 

Wie ist es mit demThema bestellt, sich selbst auch zu vergeben?

Gut ist es mit dem Thema bestellt.  Das Liebesgebot bezieht einen selbst  mit ein.  Vielen fällt das allerdings sehr schwer.

Ich  erinnere mich an eine Situation, da hat es mich auch sehr gekniffen und dann bekam ich ein Bild vor dem inneren Auge:

rechts diagonal vor mit sah ich Jesu Hände, die sich mir entgegenstreckten um etwas zu nehmen. Von meiner Seite aus sah ich meine Hände, die sich in ein dunkles Päckchen regelrecht verkrallt hatten. Jesus stand nur da und liess seine wahrnehmbare Liebe und Geduld wirken, bis ich bereit war, das Päckchen (des mir Nachgetragenen) abzugeben. Was dann auch passierte. Dann war ich frei davon. Herrlich.

 

deborah71 antworten
mmieks
 mmieks
(@mmieks)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 1125

@irrwisch Ganz ehrlich: sehr schwierig. Ich bin vom Typ her Perfektionistin und Streberin. War schon in der Schule so, wo ich schon bei einen "Zweier" ganz unglücklich war.

Und auch heute noch reflektiere ich viel zu streng mit mir. Aber mit dem Älter-Werden wurde es insofern besser, dass ich nicht mehr so verbissen reagiere, Ich kann inzwischen ganz gut über meine Schwächen lachen.

mmieks antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4221

@irrwisch Das ist für mich das viel schwerere und da bin ich noch immer dran und immer wieder.

Für mich gelten bei mir nämlich ganz andere Dinge wie für alle anderen. Aber das ist ein Thema für den therapeuten und nicht für hier 🙂

channuschka antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3434

@channuschka 

 

Als ich heute früh aufgewacht bin, war mir meine Frage hier wieder in meinen Gedanken.

 

Eingefallen sind mir dazu 2 Dinge

 

In der Kath. Kirche gibt es den Beihtstuhl.

Dort kann ich das,was scher oder auch nicht ganz so schwer auf meinem Herzen lastet, aussprechen.

Dort wird mir Vergebung zugesprochen,evtl.mit Auflagen.

 

Dann ist mir Bonhoeffer eingefallen.

Eine Aussage aus seinem Buch

" Gemeinsamleben"

Leider kenne ich den genauen Wortlaut seiner Aussage nicht mehr.

 

Sinngemässaber sagt er:

 

Der Bruder ist es,der mir die Vergebung zuspricht.

 

Vielleicht ist es unsmöglichähnlich dem,was Deborah beschrieben hat.

Ich selbst spreche mir vor demSpiegel die Vergebung zu.

 

Vielleicht  träumen wir, dass uns Vergebung zugesprochen wird.

 

Aber vielleicht brauchen wir das Vertrauen und den Mut, ,mit einem anderen Christen über unsere Nöte zu reden.

De uns dann die Vergebung zuspricht.

 

Für alle " Perfektionisten" hier habe ich noch eine schöne und selbst erlebte Geschichte.

 

In einer Klinik für psychisch erkrankte Menschen haben mein Mann und ich bis vor der Pandemie an den Wochenenden Schmuckwerkstatt angeboten.

Wir stellten die Materialien zur Verfügung, gaben bei Nachfrage Hilfestellung und mein Mann machtedannoft die Endfertigung.

 

Eine noch junge Frau stellte sich eine schöne Halskette im unteren Bereich aus schwarzen und roten Perlen zusammen.

Den Rest des Fädeldrahtes wollte sie frei lassen.

Da solche freien Drähte oft sehr gefährdet sind in Punkto Knicke oder Brüche, gab ich ihr den Tipp,die Schnur mit ganz feinen zum Beispiel schwarzen Rocailles aufzufüllen.

Den sie gerne in die Tat umsetzte, eine Geduldsarbeit, die Fädelei mit diesen kleinen Glasperlen.

 

Plötzlich, sie war mit fädeln fertig,kam sie ziemlich verzweiflt zu mir.

Auf einer Seite der Kette hatte sich mitten in die schwarzen Rocailles eine kleine rote unbemerkt eingemogelt.

Worauf ich ihr 2 Möglichkeiten aufzeigte

 

1. neu fädeln

2. es solassen

Denn es sah irgendwie verwegen gekonnt aus.

Beim ersten Vorschlag zurück zucken ob der vielen Arbeit

Beim 2.Vorschlag der Einwand:

" Aber dann muss doch auf die andere Seite doch auch noch so eine kleine rote Perle rein."

 

Darauf meine Rückfrage:

" Ist ihr Thema Perfektionismus?"

 

Ein nicken.

 

Worauf ich ihr den Vorschlag machte, ob sie es aushalten könnte, diese Kette genau so zu tragen.

Zögern.

Mein weiteres Argument:

"Diese Kette ist Ihre ganz eigene Kreation.

Ein Unikat sozusagen,genau wie Sie auch:-))"

 

Einwand:

Aber dann sagen doch die Anderen, dass diese Kette nicht richtig sei!

 

Worauf ich entgegnete:

" Na, Sie können solchen Menschen doch sagen, dass diese kleine rote Perle genau der Hingucker ist, den Sie wollten.Und wenn es für Siedann überhaupt garnicht geht,dann kommen Sie nächste Woche wieder und wir ändern das noch mal."

 

Sie hat sich auf meine Überlegungen eingelassen.

Das war am Samstag.

Sonntags sind wir oft Gäste imGottesdienst dieser Klinik.

So auch am nächsten Tag, dem Sonntag.

 

Am Ende des Gottesdienstes kam eine strahlende junge Frau auf mich zu und berichtete sehr glücklich, wie sehr ihr Schmuckstück von den Mitpatienten bewundert und gewürdigt worden sei.

 

Mir ist diese Begebenheit zumBild geworden.

Ich muss nicht perfekt sein, obwohlich alles, so gut ich kann, machen möchte.

Perfekt sein müssen ist unmenschlich.

Ich möchte aber sehr gerne Mensch sein.

Gerne auch mit einer roten Perle als besonderen Hinkucker 😉

 

In diesem Sinne

 

euch liebe Grüße

Inge

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

irrwisch antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4221

@irrwisch Über das Thema "Vergebung zugesprochen bekommen" haben wir uns mal etwas intensiver ausgetauscht vor ca 6,5 Jahren. Mein Thema war "Beichte" und in einem Text dazu, forderte der Autor, dass man die Vergebung nur, denen zusprechen sollte, die selbst allen gegenüber vergeben haben, die an ihnen schuldig wurden - und nennt als Bsp Menschen, die den Holocaust überlebt haben und vergeben konnten oder den Völkermord in Ruanda. Begründung war glaube ich, die VaterUnser-Bitte. Hat mich damals etwas aus der Bahn geworfen. Der Anspruch war zu hoch.

Ich hab in den letzten Jahren durch aus Fortschritte gemacht, wenn es darum geht mir zu vergeben und mit mir selbst gnädiger und liebevoller zu sein. Aber der Weg ist lang.

 

Und das Thema Perfektionismus kenn ich nur zu gut. Wenn ein Perfektionist, den Perfektionismus ablegen will, dann perfekt - und hier beist sich dann die Katze in den Schwanz 🙂 Deshalb suche ich gerade immer wieder nach Punkten, wo der Perfektionismus gut ist und seinen Platz hat.

Alles hat seine Zeit - auch die Vergebung.

Nur sind vor Gott tausend Jahre wie ein Tag (oder so) - und ich bin nicht gerade immer geduldig.

channuschka antworten


Irrwisch
Beiträge : 3434
Veröffentlicht von: @deborah71

Gibt es nicht sogar eine Anzeigepflicht für Therapeuten, wenn ihnen etwas bekannt wird in der Therapie? Mal hören, was Queequeg dazu sagt, wie das aktuell geregelt ist.

Nein,ganz im Gegenteil!

 

Um das hier einmal ganz klar zu sagen, besonders für Menschen,die sich in Therapie befinden oder vorhaben, solche in Anspruch zu nehmen:

 

Therapeuten unterliegen ganz generell der Schweigepflicht!

Wie sonst könnte  ein Vertrauensverhältnis zwischen Klient und Therapeut aufgebaut werden?!

irrwisch antworten
2 Antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791

@irrwisch 

https://www.aekno.de/aerzte/rheinisches-aerzteblatt/ausgabe/artikel/2021/august-2021/lockerung-der-schweigepflicht-zugunsten-des-kinderschutzes

Das ist nicht mehr so absolut, jedenfalls gibt es da eine neue Regelung z.B. bei Ärzten im Rheinland. Mir war doch so, als ob da was im Gespräch war. Wenn die Eltern nicht schützen ......  unter bestimmten Auflagen ist das Kindeswohl vorrangig.

deborah71 antworten
Channuschka-Mod
Moderator
(@channuschka-mod)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 667

@deborah71 Da geht es um Kinder und aktuelle Straftaten, muss man dazu sagen.

channuschka-mod antworten
Mariposa22
Beiträge : 469

@deborah71 Ich finde die Grafik gut, genau so sehe ich es auch, natürlich bezogen auf Beziehungen, die man aufrecht erhalten will und nicht auf schwere traumatische Erlebnisse.

mariposa22 antworten


maggie.x
Beiträge : 55
Veröffentlicht von: @deborah71

ie Grafik ist ein geistliches Prinzip, immer dann, wenn einer vergibt, dann hilft Gott, weil er sich zu Vergebung stellt, egal zu welchem Zeitpunkt man sie entschieden praktiziert. Es ist genauso wie mit Sünde bekennen in 1. Joh 1,9. Gott hält sein Versprechen sofort, vergibt und reinigt von aller Ungerechtigkeit.

Ich persönlich wähle eben den Zeitpunkt so, wie er für mich gut ist. Dann habe ich mehr Freiraum, mich mit Loslassen, neuen Denk- und Verhaltensmustern usw. zu befassen. 

 

a) Natürlich vergibt Gott, wenn wir ihn bitten. Das hat er zugesagt.

b) Du schreibst, dass du dir den Zuspruch Gottes immer sofort zu eigen machst. Du wählst sogar, wann du loslässt, wann du neue Denk- und Verhaltensmuster annimmst.

Jeder weiss, dass wir Menschen Zeit brauchen, damit Zuspruch uns erreicht. Es braucht Zeit, dass wir uns durch Zuspruch umgestalten lassen. Warum geht das bei dir so schnell?

So wie ich es lese, machst du Gottes Zuspruch und Vergebung zu deinem Besitz. Du besitzt dann etwas, was du andern Menschen entweder seelsorgerlich anbietest oder was du im Konfliktfall ihnen gegenüber "ins Feld führst".

maggie-x antworten
2 Antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791

@maggie-x 

b) Du schreibst, dass du dir den Zuspruch Gottes immer sofort zu eigen machst. Du wählst sogar, wann du loslässt, wann du neue Denk- und Verhaltensmuster annimmst.

Selbstverständlich wähle ich Ort und Zeit....geschützten Raum....... das mache ich nicht mitten im Gewühle im Supermarkt.

Die Festigung neuer Denk- und Verhaltensmuster brauchen nach der Annahme aber Zeit bis sie Gewohnheit werden.

 

deborah71 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791

@maggie-x 

Jeder weiss, dass wir Menschen Zeit brauchen, damit Zuspruch uns erreicht. Es braucht Zeit, dass wir uns durch Zuspruch umgestalten lassen. Warum geht das bei dir so schnell?

Welchen Zuspruch meinst du hier?

 

 

deborah71 antworten
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