-------------------------------------------------------------------------------------------------
Zweiter Teil
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Zwecks besseren Überblicks setze ich hier nochmal die Überschriften über alle Unterthemen, auch die aus dem 1. Teil, hinein:
Man weiß heute, dass
- der Platonismus als philosophische Strömung im 4. Jahrhundert v. Chr nach Platons Tod keine einheitliche Lehre mehr war (nur noch Teilbereiche, deshalb keine starke Strömung mehr) und früh im 3. Jahrhundert v. Chr Platons Philosophie zunächst untergegangen ist
- Aristoteles in der damaligen Zeit nach seinem Tod wenig Bedeutung hatte
- zur Zeit Alexanders des Großen die ethisch-materialistische Philosophie des Kynismus großen Einfluss hatte
- danach, ab Anfang 3. Jahrhundert v. Chr, die ethisch-naturalistische Philosophie der Stoa die beherrschende Philosophie im Zeitalter des Hellenismus war.
- für den unendlichen Ablauf von Zerstörung und Wiederentstehung des Alls, Bestandteil der Lehre der Stoa, ein anderes griechisches Wort als "aion" für die Unendlichkeit dieses Vorgangs benutzt wurde, nämlich "apeiron".
- in den Schriften der Philosophie der Stoa bis ca 150 n. Chr. das Wort "aion" nicht vorzufinden ist, dafür aber "apeiron".
Ende erster Teil
- die Überlieferung der stoischen Schriften wenig stattgefunden hat, weil man aus christlichem Interesse seit Augustinus in Klöstern nach dem 4. Jahrhundert n. Chr. nur platonische Schriften übersetzt hat.
- im 1. Jahrhundert n. Chr. der Mittelplatonismus (und etwa zeitgleich mit ihm der mit ihm verwandte Neupythagorismus) als Strömung entstand.
- im 3. Jahrhundert n. Chr. der Neuplatonismus aus dem Mittelplatonismus hervorging.
- Augustinus in einem Brief geschrieben hat, dass sehr viele seiner Zeitgenossen nicht an eine ewige Hölle geglaubt haben (aus einem seriösen und sehr anerkannten katholischen online-Portal, das neben der online-Übertragung der katholischen Enzyklopädie u.a. Briefe der Kirchenväter ins Englische übersetzt und öffentlich zugänglich gemacht hat).
- eine richtige Textüberlieferung der Pseudigraphen nicht mehr angenommen wird und dass, besonders im Buch Henoch, viele Übersetzungsteile nachgewiesenermaßen nicht authentisch sind.
- das Buch Henoch bei den Sadduzäern und den Pharisäern keinen Einfluss hatte
-------------------------------------------------------------------------------------------------
zu: die Überlieferung der stoischen Schriften wenig stattgefunden hat, weil man aus christlichem Interesse seit Augustinus in Klöstern nach dem 4. Jahrhundert n. Chr. nur platonische Schriften übersetzt hat.
https://www.researchgate.net/publication/334280686_Hellenistic_Philosophy_in_Greek_and_Roman_Times kann man runterscrollen, ganzer Text vorhanden
unter: Introduction, 2. Abschnitt unten
Zitat:
The new philosophies that developed in Hellenistic Athens, especially Stoicism and Epicureanism, were not only non-original, second-class and minor, but they became the dominant philosophies of the next five centuries, and were extended from Greece to Rome and the distant provinces of the Roman Empire. The loss of most Hellenistic texts is not a criterion of their low quality, but a historical accident explained by the courses of the European and Byzantine monasteries that maintained the Rule of the Greek Secretariat, which is still in force today.
Inhalt:
Stoizismus und Epikureanismus wurden nach ihrer Entwicklung im hellenistischen Athen die dominanten Philosophien der nächsten 5 Jahrhunderte. Der Verlust der meisten hellenistischen Texte lag daran, dass europäische und byzantinische Klöster, die die Verfügungsmacht über diese Schriften innehatten, einen anderen philosophischen Kurs eingeschlagen hatten. (Zusatz von mir: den philosophischen Kurs des Platonismus, siehe weiter unten)
-------------------------------------------------------------------------------------------------
zu: im 1. Jahrhundert n. Chr. der Mittelplatonismus (und etwa zeitgleich mit ihm der mit ihm verwandte Neupythagorismus) als Strömung entstand.
https://www.britannica.com/topic/Platonism
Zitat:
Though the origins of Middle Platonism are obscure, its main direction became clear in the 1st century ce. It seems to have been linked from the beginning with the closely related revival of Pythagoreanism.
Inhalt:
Der Mittelplatonismus wurde nach unbeteutenden Anfängen im 1. Jahrhundert nach Christus zu einer philosophischen Strömung.
Inhalt Ende
Der Neupythogarismus, der sich ebenfalls im 1. Jahrhundert n.Chr in eine Strömung entwickelte, war, was die Transzendenzlehre betrifft, sehr dem Mittelplatonismus ähnlich.
https://en.wikipedia.org/wiki/Neopythagoreanism#History
Zitat:
In the 1st century BCE Cicero's friend Nigidius Figulus made an attempt to revive Pythagorean doctrines, but the most important members of the school were Apollonius of Tyana and Moderatus of Gades in the 1st century CE.
Inhalt:
Auch hier, im 1. Jahrhundert n. Chr. entstand nach einem Versuch im 1. Jahrhundert v. Chr. philosophische Strömung
Inhalt Ende
Zurück zum Mittelplatonismus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelplatonismus#Metaphysik_und_Kosmologie
unter Methaphysik und Kosmologie, 3. Abschnitt
Und mit dem Mittelplatonismus kamen auch die Worte "aion, aionios" im platonischen Sinn wieder auf.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelplatonismus#Rezeption
1. Abschnitt
Zitat:
Philosophisch interessierte jüdische und christliche Theologen erhielten vom Platonismus wichtige Anregungen, teils durch unmittelbares Studium von Platons Werken, teils durch Schriften mittelplatonischer Autoren. Ein herausragendes Zentrum dieser Rezeption war Alexandria. Dort verband im 1. Jahrhundert n. Chr. der jüdische Gelehrte Philon von Alexandria mittelplatonische Philosophie mit jüdischer Theologie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Philon_von_Alexandria
Zitat:
Seine Lebensdaten werden daher auf etwa 20–10 v. Chr. bis 40–50 n. Chr. geschätzt.
Zitat Ende
Philon lebte also zur Zeit Jesu.
Die Pharisäer wirkten dem Hellenismus entgegen, indem sie bezüglich des Priestertums und auch des Volkes streng auf die Einhaltung des Gesetzes achteten (wobei gewisse Machtinteressen sicherlich auch eine Rolle spielten). Quelle: Evangelien
Einige Kernbereiche von Philos Lehre dürften ihnen nicht zugesagt haben: der Glaube an vorgeschöpfliche Materie, eine extrem allegorische Bibelauslegung und das Weglassen der mündlichen (damals noch, später ab nach 70 n. Chr. bis ca. 220 n.Chr aufgeschriebenen, Mischna) Überlieferungen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Philo#Influence_and_interpretations
Zitat:
... belief in primordial matter rather than creatio ex nihilo; unbelief in the Lord as evidenced by excessively allegorical interpretation of scripture; and neglect of the Jewish oral tradition.
Wenn Philos Schriften zur Zeit von Jesu öffentlichem Wirken bereits bekannt waren, aber auch grundsätzlich, wird die Pharisäer eine Sache beschäftigt haben, nämlich die Frage nach dem ewigen Leben nach dem Tod.
Johannes 5
39 Ihr sucht in den Schriften, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie sind's, die von mir zeugen; 40 aber ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr das Leben hättet.
Sie suchten und forschten immer noch danach.
Trotz Aufnahme bei Gott nach dem Tod (Psalmen) und Auferstehung nach dem Tod (mehrere Stellen im AT) wussten sie nicht, wie lange sie nach der Auferstehung leben würden, denn Jesaja 65, 17-25, neuer Himmel, neue Erde und direkt danach die Schilderungen vom (neuer Himmel, neue Erde vorbereitenden) Leben im tausendjährigen Reich (mit Tod) kann man nur vom NT her, Offb. 20 u. 21, richtig einordnen.
Ich denke, dass im AT keine eindeutige Lehre vom ewigen Leben gegeben ist, weil der alte Bund ohne Jesus nicht der Weg ins ewige Leben war, siehe dazu Hebr 11, 39.
Die Lehre von "olam haba", dem ewigen Leben in der zukünftigen neuen Welt, kam erst im Rabbinertum nach der Zerstörung Jerusalems (70 n. Chr) auf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Olam_Haba
2. u. 3. Abschnitt
Zitat:
In dem Mischna-Traktat Awod 4,16 wurde die jetzige Welt (hebräisch עולם הזה Olam HaSzeh „diese Welt“) nur wie eine Vorhalle der knftigen Welt beschrieben. Die Mischna bildet die Basis des Talmud, sie entstammte den Umkreis des Rabbi Jehuda ha-Nasi Anfang des 3. Jahrhunderts aus Galilהa.
Schon im antiken jüdischen Glauben gab es große Differenzen zwischen den Peruschim (Pharisäer), den Zadokim (Sadduzäer) und den Jachad (Essenern). So dass der Glaube an das Jenseits des Olam HaBah erst spät in der jüdischen Geschichte entwickelt worden war.
Zitat Ende
https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/philo-von-alexandrien/ch/fac236199f7f6b10b9033885db2f78cd/
unter: Punkt 5. Nachwirkung, am Ende des Artikels, letzter Abschnitt
Zitat:
Im Judentum ist dagegen Philo nach dem Untergang der hellenistischen Kultur in der Diaspora durch die Verbreitung der rabbinischen Lehre aus Palästina und Babylonien in Vergessenheit geraten.
-------------------------------------------------------------------------------------------------
zu: im 3. Jahrhundert n. Chr. der Neuplatonismus aus dem Mittelplatonismus hervorging
https://de.wikipedia.org/wiki/Neuplatonismus
1. Abschnitt
Zitat:
Neuplatonismus ist eine moderne Bezeichnung für die jüngste Schulrichtung im antiken Platonismus, der eine der bedeutendsten Strömungen der griechischen Philosophie war. Der Neuplatonismus entstand vor der Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. aus dem Mittelplatonismus. Von Rom aus, wo der Philosoph Plotin († 270) eine neuplatonische Philosophenschule gegründet hatte, breitete sich die neuplatonische Bewegung über das Römische Reich aus. In der Spätantike war der Neuplatonismus die einzige übriggebliebene Variante des Platonismus. Er dominierte das gesamte philosophische Denken dieser Epoche. Die anderen traditionsreichen Schulen der antiken Philosophie waren weitgehend erloschen.
Zitat Ende
Augustinus, 354 - 430 n. Chr, nahm als einer der ersten christlichen Geistlichen und als erster Kirchenvater den Platonismus in seine Lehre auf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Neuplatonismus#Kirchenv%C3%A4ter
Unter: Rezeption Kirchenväter, 1. Absatz
Zitat:
Die Einstellung der Kirchenväter zum Platonismus war zwiespältig.
...
Das ausgeprägte Erlösungsbedürfnis war Neuplatonikern und Christen gemeinsam. Im 4. Jahrhundert trug der zum Christentum konvertierte Neuplatoniker Marius Victorinus, der Schriften Plotins ins Lateinische übersetzte, zur Annäherung bei.[55] Zu den Benutzern seiner Plotin-Übersetzung gehörte der sehr einflussreiche Kirchenvater Augustinus († 430), der in seinen theologischen Werken intensiv auf neuplatonische Gedankengänge und Denkschemata zurückgriff.
-------------------------------------------------------------------------------------------------
zu: Augustinus in einem Brief geschrieben hat, dass sehr viele seiner Zeitgenossen nicht an eine ewige Hölle geglaubt haben
https://en.wikipedia.org/wiki/New_Advent
https://en.wikipedia.org/wiki/New_Advent#History
https://en.wikipedia.org/wiki/New_Advent#Contents
Inhalt:
Der "New Advent" ist eine 1993 gegründete katholische Organisation, die es sich zunächst zur Aufgabe gemacht hatte, die katholische Enzyklopädie online zu verschriftlichen. Danach fügten sie viele antike Schriften hinzu, unter anderem 421 englische Übersetzungen von Schriften der Kirchenväter.
Inhalt Ende
Eine Schrift von Augustinus:
https://www.newadvent.org/fathers/1302.htm
ziemlich weit unten, Chapter 112
Zitat:
Chapter 112. There is No Ground in Scripture for the Opinion of Those Who Deny the Eternity of Future Punishments.
It is in vain, then, that some, indeed very many, make moan over the eternal punishment, and perpetual, unintermitted torments of the lost, and say they do not believe it shall be so;
...
For "Hath God" they say, forgotten to be gracious? Has He in anger shut up His tender mercies?
Übersetzung:
Es ist vergeblich, dass einige, tatsächlich sehr viele, über die ewige Strafe und ununterbrochene Folter der Verlorenen lamentieren und sagen, sie glauben nicht, dass es so sein wird.
...
Denn hat Gott, sagen sie, vergessen gnädig zu sein? Hat er in seinem Zorn seine zärtlichen Gnaden verschlossen?
Übersetzung Ende
Wären diejenigen, über die er hier schrieb, vom einfachen Volk gewesen, hätte er das mit Sicherheit erwähnt.
Auch das Zitat von den Personen, das er gab, zeigt, dass es theologisch gebildete Menschen waren.
Es handelte sich also um Geistliche und Theologen.
Augustinus (er hieß auch Augustinus von Hippo) wurde in seiner Lehre von der ewigen Hölle von den Schriften des frühen Kirchenlehrers Tertullian beeinflusst:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tertullian#Theologie
3. u. 4. Abschnitt
Zitate:
Gegenüber dieser Auffassung betont Tertullian, dass das Feuer der Hölle ewig und ausdrücklich als eine ewig andauernde Strafe angekündigt sei. Als solche stelle die Strafe ein „nie endendes Töten“ dar – ein Töten, dessen Wirkungen furchterregender seien als die eines nur von Menschen begangenen Mordes, womit er weit über die Aussagen der Bibel hinausging.
So beeinflusste Tertullian nachhaltig einige Kirchenväter, vor allem Cyprian von Karthago und Augustinus von Hippo, die ebenfalls im Gebiet des heutigen Tunesien und Algerien wirkten, und somit die gesamte westliche Kirche.
https://de.wikipedia.org/wiki/Montanismus#Historischer_%C3%9Cberblick
2. u. 5. Abschnitt
Zitate:
Montanus forderte eine strenge Askese, verschärftes Fasten mit Schlafentzug, die Auflösung der Ehe bzw. des Geschlechtsverkehrs überhaupt (Virginität) und die Bereitschaft zum Martyrium
Der Kirchenvater Tertullian trat möglicherweise um 207 zum Montanismus über; jedenfalls setzte er sich in seinen letzten Schriften Gegen Praxeas, Über das Fasten, Über die Einehe und Über die Keuschheit (ca. 211–217) für die strenge montanistische Ethik ein und schrieb positiv über Montanus selbst. Der Montanismus in Nordafrika dürfte nach dem Tod Tertullians erloschen sein
-------------------------------------------------------------------------------------------------
zu: eine richtige Textüberlieferung der Pseudigraphen nicht mehr angenommen wird und dass, besonders im Buch Henoch, viele Übersetzungsteile nachgewiesenermaßen nicht authentisch sind.
Über Pseudigraphen:
https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/pseudepigraphen-at/ch/42686228b927117f1758eea9d05f172d/#h4
unter: 3.2. Jüdisches und christliches Erbe (kann man bereits in der vorangestellten Inhaltsangabe anklicken) auch Abschnitt direkt über "3.2. Jüdisches und christliches Erbe" wichtig, gehört zum Thema
zum Buch Henoch:
https://larryhurtado.wordpress.com/2019/10/06/1-enoch-an-update-on-manuscripts-and-cautionary-notes-on-usage/
Inhalt:
Die äthiopische Übersetzung vom Buch Henoch, die einzige heute akzeptierte bestehende Grundlage für Übersetzungen, ist an vielen Stellen falsch und grundsätzlich nicht gesichert.
Über Larry Hurtado:
https://larryhurtado.wordpress.com/
https://en.wikipedia.org/wiki/Larry_Hurtado
Über das Buch der Bilderrede aus dem Buch Henoch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Book_of_Enoch#Book_of_Parables
2. Absatz
Inhalt:
Da das Buch der Bilderrede (Book of Parables) im Henochbuch weder in Qumran noch in griechischen Fragmenten gefunden wurde und auch wegen des Inhalts und Stils, wird es heute größtententeils als spätere christliche Einfügung betrachtet.
Inhalt Ende
Auch Josephustexte weichen sehr von einem gefundenen Teil einer sehr frühen Abschrift des Ursprungstextes ab:
https://de.wikipedia.org/wiki/Flavius_Josephus#Textforschung
1. Abschnitt
-------------------------------------------------------------------------------------------------
zu: das Buch Henoch bei den Sadduzäern und den Pharisäern keinen Einfluss hatte
Tempel und Tempeldienst wurden bei den Essenern und im Buch Henoch für unrein erklärt und abgelehnt:
https://www.deutschlandfunk.de/als-sich-das-judentum-und-das-christentum-voneinander.886.de.html?dram:article_id=252674
6. Abschnitt
Zitat:
Es gab aber auch Gruppen, die hielten die Tempelaristokratie für korrupt, wie die Verfasser der Rollen vom Toten Meer. Diese Essener lehnten den Tempel als korrupt ab.
Zitat Ende
http://byustudies.byu.edu/article/the-temple-according-to-1-enoch/
unter: Summary and Conclusion (am Schluss des Artikels),
drittletzter Absatz, Mitte
Inhalt:
Im Buch Henoch werden der Tempel und der Tempeldienst für unrein erklärt.
Inhalt Ende
Die Essener hatten einen anderen Kalender, und im Buch Henoch wird er beschrieben:
https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/henoch-henochliteratur/ch/26077eb453e883031f4bc2f9994b45f6/
unter: 2.1. Das äthiopische Henochbuch, dort 8. Absatz, c) Das Astronomische Buch
http://www.jewishmag.com/14mag/essenes/essenes.htm
7. Abschnitt
Inhalt:
Die Essener folgtem einen anderen Kalender.
Inhalt Ende
Judas hat nicht unbedingt aus dem Henochbuch zitiert:
https://en.wikipedia.org/wiki/Book_of_Enoch#References_in_the_New_Testament
7. Abschnitt
Inhalt:
Der Vers in Judas 1, 14 über Henoch kann auf eine sehr alte mündliche Überlieferung zurückgehen oder auf eine mündliche Midrash von 5. Mose 33, 2-3.
____________________________________________________________________________
Wir können also davon ausgehen, dass
- durch die Philosophie im Zeitalter des Hellenismus keine neue Bedeutung für "aion", (Zeitalter) in die Bibel hineinkam.
- Die Überlieferungen von Texten (auch Buch Henoch) über die Bibel aus der damaligen Zeit sehr ungesichert sind.
- Das Buch Henoch ein Buch der Essener war und ihre Ablehnung des Tempels und des Tempeldienstes widergespiegelt hat, was auch einigen extremen Christen der ersten Jahrhunderte gefallen haben dürfte.
- Im von Qumran gut überlieferten (dort aber an vielen Stellen abweichenden und wesentlich längeren) astronomischen Buch des Henochbuches ein anderer Kalender dargestellt wurde als der damals im Judentum gültige. Der Kalender war wichtig für die Einteilung der jüdischen Feste.
- Zur Zeit des Augustinus sehr viele Geistliche nicht an eine ewige Hölle geglaubt haben.
Wir haben das sehr zuverlässig überlieferte Neue Testament und das Alte Testament in einander fast vollständig gleichender doppelter Ausführung (hebräischer Urtext und Septuaginta).
Und wir glauben, dass die Bibel Gottes Wort ist.
Wir können uns also ganz getrost nur der Bibel widmen, wenn es um die Frage der Bedeutung der Worte "aion, aionios" im jeweiligen Kontext und im Gesamtkontext geht.
Mal sind alle Zeitalter, also ewig, Ewigkeit gemeint, mal viele Zeitalter, mal nur zwei oder nur eines und manchmal nur ein Menschenleben, bzw. der Rest davon bis zum Tod.
Ob Gott uns auch einmal mit in seine Dimension oberhalb von Raum und Zeit hineinnehmen wird, wissen wir nicht wirklich, vielleicht drückt folgender Vers das aus:
1. Johannes 3
2Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder; und es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, daß wir ihm gleich sein werden; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Dann könnten wir mit ihm in der Überzeitlichkeit sein und aus der Überzeitlichkeit mit ihm in die Äonen hineinleben, wie er es seit Beginn der Äonen tut.
Wir wissen es nicht, und Gott ist es wohl erst einmal wichtig, uns in der Bibel die kommenden Äonen etwas zu zeigen.
Nachtrag vom 13.08.2021 23:58:00
Ich schrieb:
Das Buch Henoch ein Buch der Essener war und ihre Ablehnung des Tempels und des Tempeldienstes widergespiegelt hat, was auch einigen extremen Christen der ersten Jahrhunderte gefallen haben dürfte.
Richtig ist:
... extremen Christen bis zum Mittelalter gefallen haben dürfte, dann auch da wurde das Buch noch übersetzt und bearbeitet.